Das MFH La Vetta bricht mit der Verspieltheit der es umgebenden Gebäude und lehnt sich an einer reduzierten, modernistischen Architektur im alpinen Raum an.
Dafür gibt es zahlreiche Vorbilder in verschiedenen Massstäben. Frühe Beispiele wären die Bauten von Clemens Holzmeister aber auch grossmassstäbliche Strukturen z.B. von Charlotte Perriand. Soe zeigen auf, wie abstrakte formen und von der Natur geformte Felslandschaften zusammenspielen können.
Die Fassade mit ihrer Holzoberfläche weisst darauf hin, dass das gesamte Gebäude oberhalb des steinernen Sockels eine Holzkonstruktion ist. Die zurückhaltend eingesetzten, naturbelassenen Materialien betonen das Volumen, welches von diverse Einschnitten für Fenster und Loggien klar gegliedert wird.
Auch im Inneren setzt sich die äussere Erscheinung fort. Natürliche und edle Materialien, weiche Texturen und handgefertigte Möbel schaffen eine originelle und elegante Umgebung. Der Charakter des traditionellen alpinen Stils wird mit einem subtilen hauch von Eleganz bereichert, der eine anspruchsvolle und raffinierte Atmosphäre schafft.
Das MFH La Vetta in Andermatt Reuss beherbergt insgesamt 18 Wohnungen mit 3.5, 4.5 und 5.5 Zimmern. Im Erdgeschoss gibt es eine Retail-Fläche und einen Spa/Fitness-Bereich für die Bewohner.
Das Mehrfamilienhaus an der General-Wille-Strasse in Feldmeilen profitiert von seiner verkehrsgünstigen Lage in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen. Die Überbauung gliedert sich in zwei charakteristische Gebäudeteile: einen flachen und einen stehenden Baukörper, die zusammen ein Ensemble bilden.
Der Hauptzugang zu den Wohnungen erfolgt von der Nordseite über das Haldengässli, von wo aus das hohe Gebäude als Zweispänner organisiert ist und zehn Wohnungen erschliesst. Drei weitere Wohnungen über der zur General-Wille-Strasse ausgerichteten Gewerbefläche erhalten jeweils einen direkten, eigenständigen Zugang.
Konstruktiv wurden Untergeschoss und Erdgeschoss in Massivbauweise erstellt, während die darüberliegenden Geschosse in Holzelementbauweise realisiert wurden. Den Wetterschutz übernimmt eine Fassadenhaut aus Aluminium.
Inspiriert von historischen Schweizer Bergpalazzi wurde Pazola edel und gleichzeitig lokal verankert gestaltet. Die Fassade des Gebäudes zitiert diese über eine reduzierte Ornamentik, während größere Fenster und höhere Decken eine zeitgemäße Optik und ein luftiges Gefühl schaffen. Typische alpine Baumaterialien wie Stein und Holz spiegeln die Berge und Fichtenwälder der Umgebung wider. Obwohl die Steinfassade den Holzbau verbirgt, werden die Holzdecken in den Innenräumen sichtbar, besonders in den Penthouses mit ihren hohen Holzbalken.
Die gesamte Konstruktion über dem Erdgeschoss, einschließlich des Daches, besteht aus Holzelementen. Auch die Fassade wurde konstruktiv aus Holzelementen erstellt und ist mit einem hochwertigen mineralischen Putz auf hinterlüfteten Putzträgerplatten verkleidet. Die Bauweise in Holz bot zahlreiche Vorteile. In Andermatt ermöglicht es die kurze Bausaison optimal zu nutzen, da vorfabrizierte Elemente den Rohbau in einer Saison abschliessen lassen. Zudem minimiert Holz als nachhaltiges Material die Umweltbelastung durch seine guten Dämmwerte, CO2-Negativität und die Möglichkeit zur zerstörungsfreien Demontage und Wiederverwendung.
Das MFH Pazola in Andermatt Reuss beherbergt insgesamt 19 Wohnungen mit 3.5 und 4.5 Zimmern. Im Erdgeschoss gibt es zusätzlich einen Retail-Bereich und ein Spa für die Bewohner.
Auf dem Albis-Areal in Zürich-Albirieden wurde 2018-2021 das Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude YOND.01 realisiert. Ein Gebäude, welches sich durch eine hohe Nutzungs- und Raumflexibilität auszeichnet und damit sowohl die Bedürfnisse und Anforderungen klassischer Dienstleistungsfirmen als auch produzierender Gewerbebetriebe erfüllen kann. Die zweite Ausbauetappe sieht vor, das Erfolgsmodell YOND.01 weiterzuentwickeln, zusätzlichen flexiblen und modularen Gewerbe- und Produktionsraum an zentraler Lage zu aktivieren und das Areal als YOND Campus für Kooperation und Produktion weiter zu etablieren.
Das Konzept für die beiden Neubauten YOND.02/03 mit insgesamt rund 31'000 m2 Nutzfläche basiert auf dem Prinzip YOND.01, wird aber noch stärker auf die Bedürfnisse produzierender Betriebe ausgerichtet: eine robuste und leistungsfähige Trag- und Raumstruktur, grosse zusammenhängende Flächen mit flexibler Unterteilbarkeit, das bewährte Zwischengeschossprinzip und eine optimierte Logistik mit Anlieferung, Laderampe, logistiktauglichem Untergeschoss und leistungsfähiger Vertikalerschliessung. Das Flächenangebot reicht von rund 150 bis 2800 m2 zusammenhängender Grundfläche, welche jeweils durch den Einbau von Zwischengeschossen in Holzbauweise den Bedürfnissen der Nutzer entsprechend erweitert und individuell konfiguriert werden können.
Das ehemalige Labor- und Werkstattgebäude an der Albisriederstrasse 203 ist bereits heute durchmischt genutzt und soll als baulicher Zeitzeuge erhalten und zu einem Hub für das Klein- und Kreativgewerbe mit rund 3’400 m2 Nutzfläche erweitert werden. Hierfür wird es mit geringer Eingriffstiefe saniert und um ein zusätzliches Geschoss aufgestockt. Das heutige Kesselhaus mit der Heizzentrale wird bis auf die Struktur zurückgebaut und in einen vertikalen Garten in der Mitte des Areals transformiert. Im angrenzenden Erdgeschoss ist ein Bistro als Treffpunkt vorgesehen. Eine allen Mietern des Gebäudes offenstehende Dachterrasse soll das Gebäude als Plattform für die Kreativwirtschaft zusätzlich stärken.
Entlang der Albisriederstrasse und beim Park an der Kreuzung sind publikumsorientierte und gastronomische Nutzungen vorgesehen, welche einen Beitrag zur Belebung und Aktivierung der angrenzenden Strassen und Quartiere leisten sollen. Das Erdgeschoss spielt für den YOND Campus eine wichtige Rolle. Hier sollen die Nutzungen möglichst klar zum Ausdruck bringen, wofür das Areal steht: ein kreatives und durchmischtes Nebeneinander unterschiedlicher gewerblicher oder handwerksaffiner Nutzungen, ergänzt durch kommerzielle und gastronomische Angebote. Insgesamt soll das Albis-Areal durch die nächste Ausbauetappe zu einem Campus mit hoher Aufenthaltsqualität komplettiert werden, auf welchem beruhigte Bereiche mit attraktiven Frei- und Platzräumen im Zusammenspiel mit den betrieblichen Aspekten eines gewerblichen Areals eine spezifische Atmosphäre kreieren.
Die Wohnüberbauung auf dem Ifang-Areal in Schwerzenbach liegt zwischen Bahnhof-, Industrie- und Ifangstrasse an einer ortsbaulich zentralen und gut erschlossenen Stelle.
Die Überbauung besteht aus einem Baukörper, der als einseitig offener Hoftyp mit einem Erd- und vier Obergeschossen ausgelegt ist. Sie umfasst 128 Wohneinheiten sowie 4 Atelierräume und 3 gewerbliche Einheiten im Erdgeschoss des westlichen und des nördlichen Gebäudeflügels. Ein vollflächiges Untergeschoss beinhaltet eine Tiefgarage mit 130 Parkplätzen, Technikflächen, Mieterkeller und Lagerräume. Alle Wohnungen werden über insgesamt 13 Treppenhäuser aus dem Innenhof erschlossen, erstrecken sich über zwei Fassaden und verfügen über mindestens einen grossen Balkon resp. Gartensitzplatz.
Die Umgebungsgestaltung reagiert differenziert auf das heterogene Umfeld. Der Innenhof ist als ruhiger Wohnhof ausgelegt, entlang der ruhigen Ifangstrasse finden sich südorientierte Gartenwohnungen mit privaten Aussenbereichen. Entlang der Bahnhofstrasse entsteht entlang der Ateliers im Erdgeschoss eine städtische Promenade resp. Vorzone mit einer Baumreihe, welche im Norden am Chimlibach in einen kleinen asphaltierten Platz mündet, welcher auch Aussenfläche für öffentliche oder halb-öffentliche Nutzungen im Erdgeschoss bietet.
Das Gebäude kann flach fundiert und als Massivbau realisiert werden. Die Aussenwände sind in Beton resp. Backstein vorgesehen und werden grösstenteils aussen isoliert und verputzt. Stellenweise werden die Fenster durch blechverkleidete hinterlüftete Fassadenteile zu Bändern zusammengefasst, was dem Gebäude allseits eine grosszügige und offene Wirkung verleiht. Die Fenster sind als Kunststoff-Metall-Fenster vorgesehen, das Flachdach wird mit Ausnahme der durch gebäudetechnische Anlagen besetzten Stellen extensiv begrünt.
YOND kombiniert einen attraktiven städtischen Standort mit einem neuartigen Raumangebot, das sich insbesondere an das “urbane Gewerbe” richtet. Eine robuste Struktur mit hohen Nutzlasten und 5 ½ Meter hohen Räumen erlaubt eine annähernd uneingeschränkte Flexibilität für Nutzungen aller Art. Vom klassischen Dienstleister über das städtische Kreativgewerbe bis zur industriellen Produktion kann dieses Gebäude auf die unterschiedlichsten Nutzungsanforderungen reagieren.
Nebst der nutzungsbezogenen Offenheit bietet YOND auch eine sehr hohe räumliche Flexibilität. Die Mietflächen können sowohl in grösse als auch ihrer räumlichen Ausgestaltung laufend an die Bedürfnisse und Wünsche der Mieter angepasst werden. Ein System aus Zwischenböden erlaubt die individuelle Ausgestaltung sowie eine einfache Anpassbarkeit der Mietflächen. In Kombination mit der fast raumhohen Verglasung entsteht so eine Atmosphäre, die an klassische Industriebauten erinnert und diese mit einem zeitgemässen Infrastruktur- und Serviceangebot verknüpft.
Vom Grundriss bis zur Erscheinung folgt die Architektur dem Gebot der Einfachheit. Aussen schlicht und kraftvoll, innen funktional und authentisch. Offenheit, Klarheit und Reduktion schaffen ein Raumklima, das Konzentration und Austausch fördert. Das Erdgeschoss bietet Raum für publikumsorientierte öffentliche Nutzungen und wird in Zukuft als Treffpunkt der YOND-Community auch das Quartier und das weitere Umfeld beleben.
Der Begriff AIRPORT CITY steht für den zusammenhängenden, über die Gemeindegrenzen von Opfikon, Kloten und Rümlang hinausgehenden Raum zwischen der Autobahn A1 und dem Balsberg sowie der Birchstrasse und Schaffhauserstrasse. Das heterogene Siedlungsband profitiert von einer hervorragenden Verkehrserschliessung sowohl mit dem motorisierten wie auch mit dem öffentlichen Verkehr. Die AIRPORT CITY ist mit drei S-Bahnhöfen, drei Glattalbahn-Haltestellen sowie neun Bushaltestellen eines der mit dem öffentlichen Verkehr sehr gut erschlossenen Gebiete des Kantons.
Die Spielräume für die weitere bauliche Gebietsentwicklung, die gemäss den gültigen Bau- und Zonenordnungen nahezu eine Verdoppelung der Geschossflächen zulassen, sind bei unverändertem Mobilitätsverhalten aufgrund der ausgeschöpften Kapazitäten im motorisierten Verkehr jedoch eingeschränkt. Eine weitere Entwicklung ist nur möglich, wenn der dadurch entstehende Mehrverkehr auf den öffentlichen oder den nicht motorisierten Verkehr verlagert werden kann. Dem Fuss- und insbesondere dem Veloverkehr kommt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Bedeutung zu.
Das Ziel einer möglichst guten Erschliessung, wie die Anbindung der S-Bahnhöfe, der Arbeitsplatz- und Mischgebiete sowie der grösseren Entwicklungsprojekte führten zur Festlegung der BIKE LINE mit Konzentration auf den Abschnitt Lindbergh-Platz - Giebeleichstrasse/Bahnhof Opfikon - Bahnhof Glattbrugg - Europastrasse - Flughofstrasse - Bahnhof Balsberg - Balz-Zimmermann-Strasse. Aus betrieblicher Sicht sind Direktheit, eine klare Führung und Orientierung sowie wenige Wechsel beim Regime und aus Gründen der Sicherheit eine klare Trennung von Fuss- und Veloverkehr vorgesehen.
Für die Giebeleich-, Europa- und Flughofstrasse stehen sogenannte Velostrassen mit Trottoir im Vordergrund, auf denen wie bis anhin Mischverkehr von motorisierten Fahrzeugen und Velos möglich ist, jedoch mit genereller Vorfahrt für den Veloverkehr. Dazu kommen zwei Brückenbauwerke ausschliesslich für den Fuss- und Veloverkehr zur Querung der Glatt sowie der Autobahn am Bahnhof Balsberg.
Die Trennung von Fahrbahn und Fussweg erfolgt grundsätzlich durch Baumreihen und Grünstreifen, wodurch sie wiedererkennbar sowie identitätsprägend für die Airport City ist und auch aus der Ferne wirkt. Die grüne Infrastruktur der BIKE LINE ist jedoch nicht nur ein optisches Element, sondern stadtökologisch von grosser Bedeutung und ein innovativer Ansatz im Hinblick auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen. Bäume und Retentionsstreifen erbringen im urbanen Umfeld wichtige Ökosystemleistungen und tragen als CO2-Speicher, Sauerstoffproduzent und Binder des Feinstaubs massgeblich zur Luftqualität bei. Zusammenhängende Baumreihen und Grünkorridore reduzieren das Aufheizen des Bodens und lassen eine kühlende Durchwindung entstehen. Im Hinblick auf das zukünftige Stadtklima sind sie folglich wichtige Mittel zur Temperaturregulierung.
Die Überbauung Grünau (1975-76) in Altstetten ist eines der wenigen realisierten Grossprojekte seiner Zeit in Zürich. Nach dem modernistischen Vorbild von Le Lignon in Genf wurden mehrfach abgewinkelte Wohnkörper zu einem druchgängigen Grünraum gestellt. In diesem stadtnahen Trabanten sollte die Stadtflucht der Achtzigerjahre aufgefangen werden, eine moderne Oase, nahe am Erholungsgebiet Werdinsel, mit direkter Autobahnanbindung. Bezahlbare, aber hochwertige Wohnungen mit Pfiff waren gesucht. Realisiert wurde das ambitionierte Projekt im Auftrag der Stadt Zürich.
Heute präsentiert sich eine umgekehrte Welt:
Die Siedlung ist in die Jahre gekommen, die Bausubstanz bröckelt und die grosszügigen Freiflächen werden kaum benutzt. Die soziale Entmischung der Bewohner wirft Fragen auf; so wird die Siedlung Grünau zunehmend von jenen genutzt, zu ebendiesen bei der Errichtung Distanz gesucht wurde.
Die Chance der Wirtschaftlichkeit
Mit dem Übergang zweier Häuser, Tüffenwies 31&33, an die ‘Baugenossenschaft Frohes Wohnen Zürich’ eröffnete sich die Möglichkeit, dieser Teil aus dem denkmalpflegerischen Inventar zu erneuern. Dabei galt ein besonderes Augenmerk der Struktur der Häuser, welche über die gesamte Anlage mit den gleichen Prinzipen angelegt wurde: Offene Erdegeschosse, gemeinschaftliche Dachterrassen, vielseitige Erschliessungsformen, kompakte Wohnungen, vorfabrizierte Betonelemente.
Es wurden unterschiedliche Szenarien ausgearbeitet, auf ihre Wirksamkeit und deren Kostenverhältnis geprüft. Auf diese Weise hat man eine umfassende Sanierung der gesamten Gebäudehülle als Konzept aufgegeben. Die vier Zentimeter Korkdämmung der bestehenden Fassadenelemente hätten dabei auf der Innenseite nachgebessert werden müssen, bauphysikalisch sind damit die fixen Anschlüsse der Betonfertigteile an die Decken kaum in den Griff zu kriegen. Dazu hätten die Bewohner das Haus während der Bauzeit verlassen müssen. Der Nutzen des massiven Eingriffes stand in keinem Verhältnis zu seinen Kosten.
Das gewählte Massnahmenpaket sieht eine Auswahl zielgerichteter und effektiver Eingriffe vor:
Eine Strangsanierung mit neuen Küchen, Bädern und dem Entfernen der asbesthaltigen Materialien stellt die Gebrauchstauglichkeit für die Bewohner wieder her:
Terrassen und der EG-Decke wurden energetisch instandgesetzt. Damit kommt die Energieeffizienz der Anlage gemäss GEAK neu in Kategorie C zu liegen. Im Erdgeschoss sind die Massnahmen am deutlichsten sichtbar: 28 nachträglich eingebaute Stahlstützen wurden für den Brandschutz einbetoniert, die dazugehörigen Flügelmäuerchen entfernt, um dem Erdgeschoss seine ursprüngliche Grosszügigkeit zurückzugeben. Auf der Basis einer ‚archäologischen‘ Farbuntersuchung wurde das originale Farbkonzept nach sechs bunten Schichten rekonstruiert, an die heutigen Bedürfnisse angepasst und durchgänig umgesetzt. Die Abhangdecke über dem Erdgeschoss konnte von nachträglichen Aufdopplungen gelöst werden, ihr neuer Randabschluss spielt nun auf eine subtile Weise die Lesbarkeit der Unterzüge an der Fassade wieder frei. Ein Lichtkonzept verbessert die Ankunftssituation der Bewohner am Abend, dunkle Ecken mit beschränkter Einsicht verschwinden. Die Fassaden wurden legidlich gereinigt, trotzdem präsentiert sich die Überbauung insgesamt in einem neuen Licht.
Das Bestreben der Baugenossenschaft die Mieten niedrig zu halten hat hier zu einer gemässigten Eingriffstiefe geführt, welche die Gestaltung aus den Siebzigerjahren unterstützend auffrischt. Die Grünau ist heute erneut eine valable Option für ein breites Zielpublikum, mit positiven Folgen für die Wahrnehmung des Ortes. Im Sinne der Denkmalpflege wurde dieses behutsame Vorgehen umfänglich unterstützt.
Was offen bleibt, ist das Schicksal der Siedlung?
„Vielleicht hätte ich damals im Architekturgremium vermehrt für eine zukunftsorientierte, mutige Lösung kämpfen sollen, für ein kompaktes, urbanes Quartier mit Post, Läden und Restaurant im Zentrum, nicht am Rand.“ *1). Der raumplanerische Druck könnte die nötigen Steine in Bewegung setzten, um aus der ruhigen Schlafoase endgültig ein lebediges Quartier zu gestalten.
*1) Robert Schmid, Architekt Tüffenwies 31&33, Tagesanzeiger, Artikel: ‘Ich hätte mutiger bauen sollen’, Datum unbekannt
“Ein Stück Zentrum von Zug”
Das Gebiet Baarerstrasse West – Bahnhof Zug ist Teil des heutigen Zentrums von Zug zwischen Altstadt, See, Bahnhof und Metalli. In den nächsten 10 bis 15 Jahren soll es dank des Stadttunnels Zug verkehrsberuhigt und für Einwohner, Arbeitende und Besucher attraktiver werden. Mit dem Schwerpunkt Bahnhof in der Stadtentwicklung und der zunehmenden Bedeutung der nördlichen Quartiere um die Baarerstrasse und die Nordzufahrt verschiebt sich der Schwerpunkt des öffentlichen Lebens nach Norden. Im Gebiet Baarerstrasse West – Bahnhof Zug kann und muss daher “ein Stück Zentrum von Zug” entstehen. Dies spiegelt sich nicht zuletzt im Verdichtungspotenzial, das Stadt und Kanton an diesem Standort vorsehen, und darin, dass das Hochhauskonzept der Stadt um den Bahnhof sein Kerngebiet hat.
Stadtraum – Freiraum
Das ganze Areal Baarerstrasse West / Bahnhof Zug ist als ein grosser Stadtplatz konzipiert, in dem vier kompakte Baukörper stehen. Zum Bahndamm hin entsteht auf der ganzen Länge des Areals ein grosser städtischer Freiraum. Die Baukörper fassen drei Bereiche, die den bahnseitigen Freiraum mit der Baarerstrasse verbinden: einen zentralen, grosszügigen Bereich zwischen den beiden mittleren Baukörpern auf der Höhe des Hauptdurchgangs des Bahnhofs (Zugang zur Schalterhalle), und zwei schmalere Bereiche jeweils zwischen den beiden nördlichen beziehungsweise südlichen Baukörpern. Diese schmaleren Bereiche befinden sich auf der Höhe der weiteren Zugänge zu den Gleisen.
Ein sechsgeschossiger Sockel übernimmt die Höhe des umliegenden Stadtkörpers. Daraus herausragende Türme bilden eine Silhouette. Sie sind in Massstäblichkeit und Geometrie untereinander verwandt und stellen überdies einen Bezug zu den weiteren Bauten in der Innenstadt her. Die Gliederung der Überbauung in vier ähnlich grosse Baukörper unterstützt in Übereinstimmung mit den Grundeigentümerstrukturen die etappenweise Realisierbarkeit.
In Kreuzlingen, direkt am beliebten Radweg um den Bodensee, entsteht das neue Gebäude der Firma „Tour de Suisse Rad AG". Das Gebäude verbindet Produktion, Büro, Lager, Ausstellungsfläche und ein Café unter einem Dach.
Eine markante Eingangsfassade in Sichtbeton bespielt den vorgelagerten Platz, wo sich Kunden eine kurze Pause und Wasser gönnen, oder ihr Rad neu aufpumpen können. Von dort aus entwickelt sich das Gebäude auf zwei Geschossen über 100m entlang der Seetalstrasse und der Geleise.
Grosse Fassadeneinheiten unterteilen die Fassade in eine rhythmische Abfolge. Ostseitig zum Kreisel bietet ein grosses Schaufenster Platz zur Präsentation der Firma und ihrer Produkte. Im offenen Café- und Ausstellungsbereich geben grossformatige Öffnungen Einblick und ermöglichen eine gute Belichtung der Arbeitsplätze. Der Lagerbereich wird über transluzente vertikale Streifen belichtet und verdeutlicht, dass hier der Anspruch über eine rein funktionale Architektur hinauszeigt.
Das Wohnhaus an der Konkordiastrasse liegt in einem städtischen Villenquartier von Zürich Hottingen. Das benachbarte, mehr als 300 Jährige Winzerhaus prägt den Ort ebenso wie eine eindrückliche, alte Linde, die auf dem kleinen Grundstück steht. Die Volumetrie des Hauses fügt sich in ihrer polygonalen Form selbstverständlich in den Bestand ein und vermittelt zwischen der städtebaulichen Setzung der Villen und dem alten Winzerhaus, welches diesbezüglich eine Ausnahme darstellt. In der Fassade lehnen sich Themen wie die gewählten Fenstereinfassungen und ein hochwertiger Putz dem Ort an. Auch das steile Mansardendach mit Lukarnen ist ein weit verbreitetes Sujet im Quartier. Der Grundriss staffelt Wohn- und Schlafbereiche offen aneinander, wodurch trotz begrenzter Fläche ein vielfältiger Innenraum entsteht. In der Konstruktion des Hauses liegt die überraschendste Entwicklung; dank innovativen Lösungen des Ingenieurs kann das gesamte Haus - inklusive Decken, Treppenhaus & Liftschacht - in einer Holzbauweise realisiert werden. Dadurch gelingt ein zügiger Bauablauf mit minimalen Installationen und ein bauökologisch einwandfreies Gebäude, das im Innenraum etwas von seiner Andersartigkeit spüren lässt.
Beim Bahnhof Horgen Oberdorf entwickelte sich mit dem Bau der Eisenbahn Zürich–Zug und der Ansiedlung einiger Industriebetriebe ein kleiner Ortskern. Am Fuss des Zimmerbergs auf einer Geländekante gelegen, zeichnet sich die Lage durch ein eineinzigartiges Panorama aus. Der Bauplatz des vorliegenden Projektes befindet sich in eben diesem Gebiet. Er liegt zwischen Gleisachse und der Rotbühlstrasse neben einer grossen Holzscheune und kleineren Mehrfamilienhäusern. Das Projekt interpretiert in der volumetrischen Entwicklung diese spezifische städtebauliche Situation. Vorgeschlagen wird ein fünfgeschossiger, stehender Baukörper, der sich die Abfolge der strassenbezogenen, Bauten typologisch einordnet und gleichzeitig zu den kleinteiligeren Nachbargebäuden als ein gestaffeltes Volumen in Erscheinung tritt. Dieses entwickelt sich in der Fallrichtung des Hanges und nimmt Bezug zur Aussicht die sich von Zürich bis zu den Alpen aufspannt.
Der architektonischen Ausdruck entspringt ebenfalls der starken Zweiseitigkeit der Situation: Zum Gleis erscheint die Rückfassade mit einem kleinen Öffnungsanteil während sich die Seitenfassaden immer mehr öffnen. Die Frontfassade zum See ist mit einem Fensterband komplett geöffnet. Ein der gesamten Frontfassade folgender Balkon schützt vor Einblicken von der Rotbühlstrasse.
Die 5 Wohnungen sind als eingeschossige Einspänner organisiert und verfügen alle über 4 Ausrichtungen. Damit profitiert man von verschiedenen Tageslichtstimmungen und Ausblicken.
Die vier Regelgeschosse sind als 3.5 Zimmer Wohnungen ausgebildet während die Attika als hallenartige Single oder Paarwohnung mit 3.2m hohen Räumen und einer grossen Terrasse ausgeführt wird. Zusammenhängende, grosszügige Wohn- und Essräume bilden jeweils das Zentrum der Wohnung. Das Vermeiden von Korridorsituationen wirkt sich positiv auf die Wohnfläche der verhältnismässig kleinen Wohnungen aus.
Der Neubau wurde in konventioneller Massivbauweise mit Aussendämmung erstellt. Die Fassadenoberfläche wurde in Anlehnung an die nachbarschaftlichen Mehrfamilienhäuser aus dem späten 19. Jahrhundert aus zwei leicht unterschiedlichen Putz-Tönen eingefärbt. Im Innern kommen robuste Materialien zur Anwendung wie Parkettböden und Weissputz an den Wänden. Das kompakte Volumen sowie grosszügige Dämmstärken ermöglichen einen sparsamen Energiehaushalt.
Die wesentliche Herausforderung an der Hammerstrasse bestand darin, auf einem so kleinen Grundstück und unter Berücksichtigung von Baulinien und Abstandsvorschriften ein bewohnbares Volumen zu erfinden.
Die Thematik der Siedlungsentwicklung nach innen wird gegenwärtig breit diskutiert. Der Ersatzneubau an der Hammerstrasse veranschaulicht die konkreten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verdichtung und der Innenentwicklung an einem kleinen Objekt im Zürcher Seefeld.
Auf der 203 m2 grossen Parzelle stand zuvor ein zweigeschossiges "Hüsli" aus dem Jahre 1840. In der W4-Zone bedeutete dies eine erhebliche Nutzungsreserve, welche mit diesem Projekt ausgeschöpft werden sollte resp. aus ökonomischen Gründen auch ausgeschöpft werden musste. Im Planungsprozess hat sich gezeigt, dass eine Aktivierung dieses Potentials unter den aktuellen Rahmenbedingungen einiges an Anstrengungen erfordert. Die wesentliche Herausforderung bestand darin, auf einem so kleinen Grundstück und unter Berücksichtigung von Baulinien und Abstandsvorschriften ein bewohnbares Volumen zu erfinden.
Dank dem Projekt gegenüber positiv gestimmten Nachbaren und Behörden ist dies schliesslich gelungen: Es konnten auf zwei Seiten Näherbaurechte ausgehandelt werden und die Feuerpolizei war bereit, die zwei Wohneinheiten als aufeinander gestapelte, zweigeschossige Einfamilienhäuser zu betrachten. Dies hat eine massgeschneiderte und sehr raumoptimierte Erschliessung ermöglicht inkl. Verbindung der insgesamt 6 Geschosse (4 Vollgeschosse, Attika und Untergeschoss) mit einem rollstuhlgängigen Lift.
Der Entwurf ist vom Ort abgeleitet. Die Ausrichtung der Parzelle nach Süden, die Topografie in Form eines bestehenden Sockels, die Strasse welche um diesen herumführt, die sehr heterogene Bebauung des Quartiers sowie der Ausblick auf den botanischen Garten haben das Gebäude in seiner spezifischen Form beeinflusst. Das Öffnungsbild der Fassade reagiert auf die verschiedenen Ein- und Ausblicke und auf den Grad der Privatheit der dahinter liegenden Räume.
Die grosse Herausforderung bei dieser Entwurfsaufgabe bestand darin, für die Münchner Volkshochschule in den ehemaligen Gebäuden der Trambetriebe einen eigenständigen, visiblen Standort zu gestalten, ohne dabei den schützenswerten Bestand in seinem städtebaulichen Selbstverständnis zu degradieren.
Der Entwurf steht für den Ansatz, den historischen Bestand durch zwei städtebaulich präzise gesetzte Eingriffe in ein neues Gefüge einzugliedern, in welchem sich alle Elemente unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit gegenseitig befruchten. Zusätzlich wird der grosszügige Innenhof über eine neu geschaffene Verbindung zur Schlossstrasse besser mit dem Quartier vernetzt um den Campus als öffentlichen Ort im Quartier zu integrieren.
Die Eingriffe selbst bestehen aus zwei neuen Volumen: einem liegenden Körper, der sich an der Flucht der ehemaligen Wagenhalle orientiert und mit dem historischen Kopfbau an der Ecke Einsteinstrasse/Schlossstrasse eine Einheit bildet; sowie einem stehenden Körper, welcher sich durch eine leichte Verschiebung zum Hof hin vom Bestand löst und die Höhe der benachbarten Volumen aufnimmt. So entstehen zwei Flügel, welche die verschiedenen Angebote der Volkshochschule logisch gliedern: zur Schlossstrasse hin befinden sich die Angebote zu Gesundheit/Bewegung und Migration sowie die Administration. An der Einsteinstrasse befinden sich sämtliche öffentlichen Nutzungen inklusive eines Foyers mit Cafeteria im Erdgeschoss, den Schulungsräumen in den Obergeschossen sowie des Veranstaltungssaales im vierten Obergeschoss, welcher eine Aussicht über den Campus und das Quartier bietet und gleichzeitig als Wahrzeichen der Münchner Volkshochschule in Erscheinung tritt.
Für die Jugend- und Kinderorchester von Venezuela sollte im Zentrum von Caracas, angrenzend an den Park „Los Caobos“, eine umfangreiche Erweiterung des bestehenden Schulzentrums gestaltet werden. Neben drei Konzertsälen für bis zu 4‘000 Besucher beinhaltet diese auch Übungsräume für ca. 2‘000 Kinder und Jugendliche sowie zahlreiche Zusatznutzungen.
Um diese komplexe Aufgabe auf dem relativ kleinen Grundstück erfüllen zu können wurde eine Lösung erarbeitet, welche das Erdgeschoss für die beiden grossen Konzertsäle freispielt. Nach aussen hin offen verbindet dieses den Strassenraum mit dem Park und bildet eine gemeinsame Aufenthaltszone für Schüler und Besucher. Ein verspieltes Rampensystem führt hinauf in den konstruktiv als Brücke über die Säle konzipierten Schultrakt, in welchem die verschiedenen Übungsräume untergebracht sind. Aufgrund des lokalen Klimas können sämtliche Erschliessungsbereiche offen gestaltet werden, sie bilden gleichzeitig einen Puffer für die akustisch und klimatisch heiklen Übungs- und Konzertsäle.
Das Projekt für das Kulturzentrum „Les Arts Gstaad“ ist durch die ebenso zurückhaltende wie prägnante Gestaltung der weithin sichtbaren Baukörper geprägt, die auf einer erhöhten Plattform abgesetzt erscheinen. Damit wird es der Erfordernis von Sichtbarkeit und Ausstrahlung des geplanten Kulturzentrums gerecht, ohne die Kleinteiligkeit der Umgebung zu stören. Den beiden Hauptfunktionen von Konzertsaal und Ausstellungsräumen wird je ein verschieden gestalteter, stark plastisch wirkender Körper zugewiesen.
Das Problem der Lage „hinter den Geleisen“ und andererseits des Risikos eines aus dem tiefgelegenen Terrain herausführenden, allzu wuchtig sich entwickelnden Baukörpers wird durch eine breite Terrasse gelöst, die über das gesamte Grundstück gelegt wurde und auf der dann wie grosse Skulpturen aufgesetzt die Baukörper erscheinen. Diese Terrasse dient gleichzeitig als erhöhte Verkehrs- und Flanierebene; im Innern verbirgt sie den Grossteil des Raumangebotes. Der Zugang zu Konzertsaal und zu den Ausstellungsräumen erfolgt von der Terrasse ausgehend über ein grosszügig gestaltetes Foyer. Von hier aus erreicht man über eine dem Gefälle des Hanges folgende Treppe die tiefer liegenden Ausstellungsräume und den Konzertsaal, der als Rechteckraum („Schuhschachtel“) mit einem umlaufenden Balkon geplant wurde, was sehr gute akustische Grundbedingungen erfüllt.
Das Projekt des ägyptischen Investors Samih Sawiris für ein neues Tourismusresort in Andermatt bietet die Chance, eine stagnierende alpine Region in der Zentralschweiz durch neue touristische Nutzungen nachhaltig aufzuwerten. Basierend auf einem übergeordneten Masterplan für das gesamte Resort wurden vier alpine Apartmenthäuser im gehobenen Segment entworfen, welche den Anforderungen der verschiedenen Zonen von „Neu-Andermatt“ Folge leisten. Alle Häuser zeichnen sich durch eine spezifische Interpretation zeitgenössischer alpiner Wohntypologien aus und kombinieren traditionelle Materialisierung mit moderner Gebäudetechnologie und flexiblen Grundrissen gehobenen Standards.
Die verhältnismässig hohe Dichte und die geringen Gebäudeabstände des Resorts erforderte eine Organisation der Wohnungen welche eine gute Belichtung bei gleichzeitiger Wahrung der Privatsphäre der Bewohner ermöglicht. Diesen Anforderungen wurden durch unterschiedliche Massnahmen in der Grundrissorganisation und der Positionierung der Öffnungen Rechung getragen. In der Regel beinhaltet jedes Gebäude zwischen 12 und 15 Wohnungen unterschiedlicher Grössen, welche alle über Balkone oder Loggien verfügen.
Alle Gebäude der Zentrumszone stehen auf einem Podium, welches Parkierung, Logistik und Gebäudetechnik für die gesamte Anlage beinhaltet. Diese zentrale Versorgung bringt Abhängigkeiten für die Gebäude mit sich, die in der Projektierung berücksichtigt und mit der Gesamtplanung abgeglichen werden mussten. Die Gebäudestruktur und die Erschliessung mussten präzise auf die funktionalen Bedingungen des Podiums abgestimmt werden.
Das Haus befindet sich in Brione/TI über dem Lago Maggiore am Fusse des Monte Cardada. Die Parzelle liegt auf stark abfallendem Terrain und ist von der Strasse nicht in nützlicher Distanz erreichbar. Diese Rahmenbedingungen bestimmen die Setzung und die Bauweise des Gebäudes stark. Erst die gewählte Holzbauweise in Präfabrikation ermöglichte eine Montage mit dem Helikopter.
Das Haus scheint das Terrain nur sanft zu berühren. Das einzige Wohngeschoss steht hangseitig auf einer Stützmauer und talwärts auf fünf Betonstützen, die das Niveau ausgleichen. In der Verlängerung der fünf Stützen bilden fünf Holzrahmen quer zur Topographie die im Inneren sichtbare Primärstruktur des Hauses. Die Fassade wird auf die Rahmen montiert und dient der Aussteifung, während die Innenwände keine tragende oder aussteifende Funktion haben. Anstatt dem Keller-Geschoss entsteht unter dem schwebenden Wohngeschoss ein gedeckter und flexibel nutzbarer Aussenraum.
Im Innern erlebt bestimmt der Rhythmus der Primärstruktur den Übergang zwischen dem offenen Wohnbereich zu den privaten Zimmern. Auf der Südseite wird offen gewohnt und gegessen. Die beeindruckende Aussicht wird mit grossen Fenstern gerahmt und der Aussenraum mit einer Terrasse zum Garten erschlossen. Die beiden Schlafräume und das Badezimmer richten sich zum See und zeichnen die Struktur des Gebäudes ebenfalls nach. Zudem sind sie untereinander und zum Wohnbereich durch Schiebetüren entlang der Fassade öffenbar. So entsteht eine flexible Schaltbarkeit der Räume, die es erlaubt entweder die privaten Bereiche abzutrennen oder aber das Gebäude in seiner ganzen Ausdehnung wahrzunehmen.
Das Museum of Modern Art liegt an einem der zentralsten Plätze von Warschau in direkter Nachbarschaft zum Kulturpalast aus sozialistischer Zeit und beinhaltet Ausstellungsflächen unterschiedlicher Dimension und Qualität, um allen medialen Formen zeitgenössischen Kunstschaffens gerecht werden zu können. Diese Flächen sind flexibel schaltbar, um unterschiedlich grosse Einheiten bilden zu können. Darüber hinaus sind vielfältige Nebennutzungen wie Bibliothek, Auditorien, Gastronomie und der Museumsshop im Volumen untergebracht. Eine flexible Stahlstruktur über einem konventionellen Sockel mit Einkaufzentrum ermöglicht es, die unterschiedlichen räumlichen Ansprüche der verschiedenen Nutzungen zu einem Ganzen zu vereinen.
Als Reaktion auf die strengen volumetrischen Vorgaben des Masterplans wurde ein grosser Hofraum eingeführt, der eine interessante Dichotomie zwischen innerer und äusserer Fassade herstellt. Die Erweiterung des öffentlichen Raumes in das innere der Struktur ermöglicht den städtebaulichen Übergang zwischen der pragmatischen äusseren Erscheinung des Gebäudes und seinem spezifischen Inneren.
Durch die Anordnung der kommerziellen Nutzungen auf dem Erdgeschoss- resp. Strassenniveau wird das Eingangsgeschoss des Museums auf einen Sockel angehoben, der von zwei Seiten her erschlossen wird. Auf diesem Lobbygeschoss sind alle öffentlich zugänglichen Nutzungen des Museums angeordnet. Die Obergeschosse beinhalten die Administration und die Galerieräume. Aussenräumlich werden die transparenten Sockelgeschosse des städtebaulich vorgegebenen Volumens durch eine vom Basler Künstler Jürg Stäuble gestaltete Fassade mit den introvertierten Obergeschossen zusammengebunden.